Donnerstag, 30. Januar 2003

Fahrt von Flores durch Guatemala und Belize bis Caye Caulker

Kurz nach 5:00 Uhr kam der Minibus an unser Hotel in Flores. Er brachte uns erst zum Sammelplatz an der Brücke, die die Insel Flores mit der gegenüberliegenden Stadt verbindet. Dann Umsteigen in einen größeren Bus und Fahrt nach Belize City.

Wir hatten am Tag zuvor erfahren, dass es eine Frühstückspause geben sollte, dem war aber nicht so. An der Grenze wäre es vielleicht auf der Seite von Guatemala gegangen, aber da sagte man uns, dass man zu Fuß (man musste aussteigen) schnell über die Grenze solle. Also Hunger geschoben und bis Mittag auch keinen Kaffee gekriegt. Über die Grenze gingen wir mit dem Gepäck zu Fuß. Die Seite von Belize wirkt viel neuer und sauberer, reicher irgendwie. Auch die belizischen Grenzer empfanden wir etwas arroganter als die von Guatemala. Allgemein traten uns die Menschen in Guatemala alle sehr angenehm und nett entgegen.

In Belize dann nach etwas Warten wieder in unseren Bus rein und weiter nach Belize City gefahren. Die Fahrt war interessant, lauter nette, adrette Häuschen mit ordentlichen Gärten zu sehen. In Belize wird bald gewählt, Wahlplakate ("Stoppt den Ausverkauf unseres Landes", usw.). Auch angenehm, alles auf englisch und damit für uns leichter lesbar. Durch Belize City sind wir nur durchgefahren, das gefiel uns nicht; es sieht alles sehr einfach aus, Holzhütten. Nicht so schön wie das grüne Hinterland.

An der Endstation des Busses in Belize City haben wir schnell Tickets für das Wassertaxi gekauft, sind noch kurz aufs Klo (sinnvoll vor 40 Minuten Gehoppel) und los ging’s nach Caye Caulker.

Belize - Caye Caulker

Mittwoch, 29. Januar 2003

Die Ruinen von Tikal, Guatemala

Ich war zwei Jahre zuvor schon einmal in Tikal gewesen, damals geführt im Rahmen eines Kurzausflugs von Cozumel her. Tikal hat mich so begeistert, dass ich auf jeden Fall noch einmal in Ruhe hin wollte.

Wir hatten beschlossen, dass wir uns den Sonnenaufgang in Tikal anschauen. Der Wecker ging schon um 4:15 (Fehlbedienung...), Weckruf vom Hotel kam auch zu früh, um 4:30. Der Minibus kam kurz nach 5 Uhr ans Hotel.

Der Minibus brachte uns dann zu einer Sammelstelle am südlichen Ende von Flores an der Brücke nach Santa Elena. Dort Warten und Umstieg in einen großen, sehr altersschwachen Bus, bei dem wir nachher froh waren, dass er die Fahrt überhaupt gepackt hat. Ein Getriebeschaden steht kurz bevor, der Fahrer rührte regelrecht in der Gangschaltung, bis er einen Gang fand, der reinspringen wollte. Es dauerte alles ewig, so dass der Sonnenaufgang leider irgendwo zwischen Flores und Tikal stattfand.

Tikal

Trotzdem war es dann schön, die Morgenstimmung an den Ruinen zu erleben.

Circa 15 km vor Tikal hält der Bus am Eingang des Nationalparks, dort kauft man für 50 Q oder 7,5 US$ ein Ticket. Im Park haben wir dann, da es für den Sonnenaufgang eh zu spät war, ein sehr lustiges Frühstück eingenommen: Am Nebentisch bekam ein Paar aus Quebec statt Cornflakes einen Suppenteller mit Bohnen und Spiegelei. Jedes Getränk war falsch, d.h. Kaffee mit Milch statt ohne, Kaffee statt Orangensaft, usw. Wir tranken den schlechtesten Kaffee unseres Lebens, und das in einem Land, das selbst sehr guten Kaffee produziert (und leider alles exportiert und dafür Instantkaffee importiert...). Wir haben sehr viel gelacht. Unsere zwei Kaffees kosteten 10 Q und einen Lachmuskelkater.

Tikal

Dann haben wir Tikal besichtigt und waren total begeistert von den Ruinen und der einzigartigen Stimmung. Auch hier ist es nicht allzu voll, wobei uns auf der ersten Ruine ein paar laut umherrufende Amerikaner gestört haben.

Dienstag, 28. Januar 2003

Fahrt mit Bus und Boot von Palenque nach Guatemala, Flores

Um 6:00 sollte unser Minibus nach Flores an unser Hotel kommen, gegen 6:15 hielt einer am Nachbarhotel - auf Nachfragen war es dann doch unserer (Glück gehabt!) und wir stiegen ein.

Schöne Fahrt durch die Morgenlandschaft. Dschungel. Frühstück an einer Raststätte – super mit Kaffee, frischem Orangensaft, Papayas, Eiern mit Tomaten und Bohnen für 30 Pesos. Im Bus waren zwei Touren vereint, unsere nach Flores und Tagesausflügler nach Bonampak (Mayaruine, die vor allem für ihre Wandgemälde bekannt ist). Wenn alle Flores-Reisenden mitgespielt hätten, hätten wir für 80 Pesos mehr einen kleinen Umweg über Bonampak machen können und wären dann weiter nach Guatemala, ein Paar wollte das aber nicht.

An der Grenze gab es doch noch eine längere Diskussion, die Mexikaner wollten für die Ausreise 200 Pesos, weil eine Steuer nicht bezahlt sei (mussten wir später am Flughafen nicht mehr bezahlen, Martinair nahm einfach das Papier und das war’s). Wir kamen dann mit 100 Peso für Wiedereintritt davon und behielten das ursprüngliche Einreisepapier. Bis heute wissen wir nicht, ob das so in Ordnung war... ;-)

Fahrt ans Ufer des Grenzflusses zwischen Mexiko und Guatemala, da gab's noch eine kurze Toilettenpause, dann durch die mexikanischen Zollkontrolle unter einem Palmenblatt am Flussufer. Wir wurden durchgewunken.

Grenzfluss Mexiko-Guatemala mit Booten

Es ging die unbefestigte Böschung des Grenzflusses runter. Dort lagen kleine bunt angemalte Boote mit Motor, wie man sie auf dem Foto sehen kann.

Wir sind eingestiegen (alles etwas wackelig aber wirklich malerisch und ein tollesErlebnis!) und los, den Grenzfluss 40 Minuten entlang. Links ist Guatemala, rechts Mexiko, es ist irre.

Bootsfahrt Grenzfluss Mexiko-Guatemala

Viele Strömungen. Interessante Einblicke, die linke Seite macht einen armen und sehr einfachen Eindruck.

Ich fand das sehr sehr beeindruckend und habe jede Minute genossen.

Dann nach der Ankunft am linken Flussufer die Böschung hoch, wir hörten ein „Buenvenidos a Guatemala!“. Ein Bus wartete schon auf uns, es gab aber noch eine kurze Pause, bis es losging in den nächsten Ort namens Bethel.

Straßenszene Guatemala

Dort nahm der Guide unsere Pässe und kümmerte sich um die Einreise. Alles kein Problem. Wir konnten noch Geld tauschen, 200 mexikanische Pesos ergaben 140 Quetzales. Mit unseren US$ wollten wir sparsam umgehen, da sie in Belize als Zahlungsmittel gelten und es dort weniger Geldautomaten geben soll.

Montag, 27. Januar 2003

Palenque, Mexiko - die Ruinen

Ankunft in Palenque morgens um 7 Uhr. Schnell und noch müde ein einfaches Hotel gefunden, 100 Peso für das Zimmer für die kommende Nacht. Hier konnten wir schon einchecken, uns frisch machen und unsere großen Rucksäcke abstellen.

Los zum Frühstücken, wir haben in der Nähe etwas gefunden, sind danach durch den Ort marschiert.

In einem angenehmen kleinen Reisebüro haben wir gleich die Weiterfahrt nach Flores gebucht (200 Pesos), das ging erfreulicherweise völlig problemlos! Ich hatte mehrmals, erstmals zwei Jahre zuvor schon einmal in Playa del Carmen, gefragt und in Reiseführern und im Internet recherchiert, da hatte uns jeder gesagt, dass es sehr schwer sei, von Mexiko nach Guatemala zu kommen. Das hat mich gewundert, weil ich finde, dass Palenque und Tikal zwei Ziele sind, die man schön kombinieren kann. Es war schön zu sehen, dass man sich auf Tipps anderer Traveller nicht immer verlassen kann, sondern am besten selber schaut und sich durchfragt. Irgendwie klappt das vor Ort immer! :-)

Palenque - die moderne Stadt

Palenque selbst liegt im mexikanischen Bundesstaat Chiapas und ist eine ganz normale typische moderne Stadt, wie man sie in Ländern, die sich entwickeln, häufig findet. Sie hat eine gewisse Infrastruktur, aber ohne die nur wenig außerhalb gelegene archäologische Fundstätte der alten Mayastadt wäre ich eher nicht hingefahren. Ich hatte zwei Jahre zuvor einige der anderen Mayastädte Mexikos besucht (u.a. Chichén Itzá und Uxmal) und war gespannt auf diese sehr gut erhaltene und sehr bekannte Anlage.

Als nächstes stand also die archäologische Zone, die Ruinen von Palenque auf dem Plan: Die Minibusse fahren an der Hauptstraße los, man hält sie einfach an, man bezahlt 7 Peso.

Der Eintritt in die archäologische Anlage kostet 35 Peso. Zur Besichtigung von Palenque sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen.

Palenque

Die Ruinen sind phantastisch, sie wirken irgendwie mystisch, wir waren total begeistert und konnten nur noch flüstern, so bewegt waren wir.

Tolle Landschaft, Dschungel, schöne Ruinen, tolle Stimmung. Auch schön: Es war überhaupt nicht voll, ganz anders als z.B. Chichén Itzá, das ich auch schön finde, das aber doch sehr überlaufen ist.

Palenque - Impressionen

Wir sind sehr viel herumgelaufen, es gibt auch eine Quelle, eine Hängebrücke, interessante Flora, usw. Auch Affen soll es geben, gehört haben wir wohl welche, aber nicht gesehen. Das meiste ist nicht abgesperrt, man kann über Ruinen klettern und auch in Gebäude herein.

Sonntag, 26. Januar 2003

Playa del Carmen, Nachtbus nach Palenque

Ende der Star Clipper Fahrt. Da die Strömung zu heftig war, blieb das Schiff in Cozumel und fuhr nicht rüber nach Playa del Carmen.

Wir haben noch gemütlich gefrühstückt und uns von dem Schiff verabschiedet. Gegen 9:30 Uhr sind wir los: Taxi zum Hafen und dann mit dem normalen Boot nach Playa del Carmen. Das große Gepäck gibt man ab, bevor man aufs Boot geht, und bekommt einen Beleg dafür. Man kann es sich dann in Playa del Carmen wieder abholen, erspart sich also das Tragen der großen Gepäckstücke an Bord, was praktisch ist. Es läuft alles unkompliziert.

Das Gepäck konnten wir in dem Hotel unterstellen, in dem wir später nochmal für einige Nächte übernachten wollten - die Koffer für eine Woche, die großen Rucksäcke bis zum Abend. Dann haben wir unsere Busfahrt für heute Nacht organisiert und Geld abgehoben. Beides geht ganz einfach, der Geldautomat spuckt Geld aus wie daheim.

Der Busbahnhof von Playa del Carmen hat große Anschlagtafeln, auf denen man sich seine Fahrt heraussucht. Die Ticketschalter verfügen über Computer, man kann sich seinen Sitzplatz aussuchen und die Verkäufer sprechen sehr gut Spanisch... ;-)

Playa del Carmen 2003
Wir sind dann gemütlich an den Strand, haben dort in einem Open Air Restaurant Guacamole, Tacos Margaritas und Kaffee konsumiert. Das Wetter war, wie man auch am Foto sehen kann, durchwachen, abwechselnd Sonne und Regentropfen. Trotzdem haben wir uns kurz gesonnt, ich finde es immer sehr schön und geruhsam in Playa del Carmen. Die Stadt kenne ich von einem längeren Aufenthalt im Jahr 2001.

Am Abend haben wir den Rucksack im Hotel abgeholt, uns noch einmal frisch gemacht und sind in Richtung des neuen Ado-Busbahnhofs, der etwas weiter nordöstlich liegt. Wir fanden ein kleines Restaurant auf dem Weg. Dort haben wir für je 25 Peso lecker gegessen: Kuttelsuppe, Hähnchen mit Mole, Bier, usw. Einheimische und Lkw-Fahrer aßen dort, und es hat super geschmeckt.

Dann sind wir weiter zum Busbahnhof und rein in den 1. Klasse Nachtbus. Die Abfahrt ging pünktlich um 19 Uhr. Der Bus fuhr über Chetumal nach Palenque, wir haben 414 Peso pro Person bezahlt. Es war sehr kalt im Bus, also besser dicke Pullis oder eine Jacke mitnehmen! Wir waren etwas platt, ich habe trotzdem sofort geschlafen.

Dies ist Teil eines Reiseberichts über meine zweieinhalbwöchige Reise nach Mittelamerika mit einer Segelkreuzfahrt auf der Star Clipper und einer individuellen Tour. Details dazu sowie Links zu den anderen Tagen finden sich hier.